Nachdem die Klassen 10.2 und 10.4 im vergangenen Jahr im Rahmen des Religionsunterrichtes bereits die ´Alte Kölner Synagoge´ besichtigen konnten, besuchten sie zusammen mit ihren Lehrer*innen Doris Depping, Tom Schipper und Birgit Beißel am Dienstag den 21.01.20 die große ´Kölner Zentralmoschee´ in Köln-Ehrenfeld.
Freundlich empfangen erhielten die Schülerinnen und Schüler in einer einstündigen Führung durch eine muslimische Religionswissenschaftlerin zunächst einige Hintergrundinformationen zur Entstehungsgeschichte der großen Zentralmoschee in Köln. Anhand einer aktuellen Fotoausstellung bekamen sie eine Vorstellung von dem Gelände vor dem Bau der großen Zentralmoschee und konnten einzelne Bauabschnitte des beeindruckenden Gebäudes auf den Bildern betrachten.
Außerdem erfuhren sie einiges über die Entstehung und die Grundgedanken des Islams. Von den beiden prachtvollen Minaretten der Kölner Moschee dürfen keine Gebetsaufrufe über der Stadt ertönen.
Im Innenhof vor der Moschee steht ein großer Brunnen, der Symbol ist für die rituelle Waschung, die jeder gläubige Muslim vor dem Gebet durchführen muss. In der Moschee gibt es aber auch entsprechende Waschräume.
Beim Betreten des islamischen Gotteshauses staunten alle über das helle und lichtdurchflutete Innere der Moschee.
Der helltürkisfarbene, weiche Teppich, der natürlich nur ohne Schuhe betreten werden darf, lud geradezu dazu ein, sich auf den Boden zu setzen. Die Schuhe mussten zuvor im Eingangsbereich der Moschee ausgezogen werden und konnten in einem der vielen hundert Schuhschränke verstaut werden. Vor dem Betreten des Gebetsraumes mussten alle Besucherinnen ihr mitgebrachtes Tuch oder einen Schal als Kopfbedeckung überziehen.
Die junge Muslimin wies auf die Architektur der Moschee hin. Hier besonders auf die Gebetsnische, die immer nach Mekka weist und der Platz des Vorbeters, des Imams ist. Alle Gläubigen versammeln sich während der Gebetszeiten dicht hinter ihm. Gebetet wird stehend und kniend. Die wellenförmigen Muster des Teppichs geben dabei die Aufstellung vor. Rechts von der Gebetsnische befindet sich die Gebetstreppe oder auch Kanzel genannt, von der aus der Imam an Freitagsgebeten oder an besonderen Festtagen Ansprachen hält. Der Studienstuhl links von der Gebetsnische dient dazu Vorträge zu halten oder in den Dialog mit den Gläubigen zu treten.
Es folgten noch diverse Erklärungen zu der außergewöhnlich schönen Kuppel, den prachtvollen Deckenverzierungen, den arabischen Inschriften und der großen Empore.
Die Schülerinnen und Schüler hatten ebenfalls Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen.
Insgesamt waren es viele positive Eindrücke, die sie aus diesem Unterrichtsgang mitnehmen konnten und die sie mit einigen ihrer muslimischen Mitschülerinnen und Mitschülern noch einmal besonders intensiv ins Gespräch kommen ließen.
Im Sinne einer inter religiösen und interkulturellen Verständigung, die gesellschaftlich gesehen in unserer heutigen Zeit wichtiger denn je ist, leisteten wir durch diesen Besuch auch wieder einen Beitrag, um unser jüngstes Projekt ´Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage´ lebendig zu halten. Interesse aneinander zeigen, Kenntnis voneinander gewinnen und Berührungsängste abbauen sind hier, in Bezug auf die unterschiedlichen Religionen, aber natürlich auch in vielen anderen Bereichen, die das zwischenmenschliche Miteinander betreffen, die Grundvoraussetzungen dafür, sich mit gegenseitigem Respekt, Offenheit und Verständnis zu begegnen.
Autorin: Birgit Beißel